Das Informationsangebot zu Zertifikaten ist immens und das Produktangebot am Sekundärmarkt riesig. Nur ein Teil des Gesamtabsatzes bei strukturierten Produkten entfällt aber auf die informierten Selbstentscheider, die dieses Angebot nutzen. Wichtiger bleibt daneben der Absatz über Vertriebe, für den teils andere Regeln gelten. Zum einen müssen hier sowohl für den Bankberater als auch für den Endkunden detaillierte und dem jeweiligen Wissensstand angepasste Informationen zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen müssen Emittenten ein Gespür für die aktuellen Bedürfnisse der Beratungskunden entwickeln. Denn hier geht es um das gezielte Angebot einer vielfältigen Auswahl, die der Berater dennoch überblicken kann. Dabei stehen in der Regel sicherheitsorientierte Angebote mit Kapitalschutz oder großen Sicherheitspuffern im Fokus. Regelmäßige Kupons, wie sie Aktienanleihen und viele Expresse bieten, sind bei den Beratungskunden beliebter als beispielsweise Discountzertifikate und schließlich ist auch der Trend zu Zinspapieren ganz ohne Aktienkomponente ungebrochen (Stufenzins, Bonitätsanleihen).
Nach Meinung der Jury löst die Deutsche Bank diese Aufgabe am besten. Ihr Angebot für den Vertrieb umfasst einige Standards, ist aber oft auch von Ideen abseits der gewohnten Pfade geprägt. Statt sich einzig auf deutsche Blue Chips und den Euro Stoxx 50 zu beschränken, wird eine größere Bandbreite an Basiswerten bespielt. Mit nur einem Punkt Abstand folgt die HVB auf dem zweiten Platz. Ihre Zeichnungsliste überzeugt mit Standards und Spezial-Strategien im Dauerangebot und wird garniert mit Ideen, die gut in die jeweilige Marktphase passen – wie in diesem Jahr ein Teilgarant auf den S&P in US-Dollar. Nur zwei Punkte weniger entfallen auf die Société Générale, die mit dem kreativsten Emissionsplan und einigen sehr innovativen Kapitalschutz-Lösungen auffällt. Den engen Kampf in diesem wichtigen Segment macht die LBBW perfekt, die das Podest um nur einen Punkt verfehlt.