Die starke Innovationskraft ist und bleibt eines der wichtigsten Aushängeschilder der Zertifikatebranche. Sie lässt sich aber nicht nur auf immer neue Konstruktionen reduzieren, wie Kritiker oft monieren. Neue Strukturen sind nur eines der Mittel, um sich im umkämpften Markt abzuheben. Aber auch neue Vertriebswege, neue Services oder neue Sicherheitsstandards zählen dazu. Seit 2002 gehört es zur Tradition der ZertifikateAwards, derartige Innovationen zu würdigen. In diesem Jahr waren zehn Emittenten nominiert, drei Anbieter zeichnet die Jury mit dem Sonderpreis für wichtige Innovationen aus. In alphabetischer Folge sind dies: Commerzbank, Credit Suisse und HypoVereinsbank.
Zwei Ideen machen die Commerzbank zu einem der innovativsten Emittenten des Jahres: Zum einen die hauseigene Dividendenstrategie, bei der sie charttechnische Stopps einsetzt und die auch vom Publikum zum „Zertifikat des Jahres“ gewählt wurde. Und zum anderen ihr hervorgehobenes Engagement bei den Faktor-Zertifikaten, die erst in diesem Jahr endgültig den Durchbruch in der Gunst der Anleger geschafft haben.
Eine echte Weiterentwicklung hat derweil die Credit Suisse vorgestellt. Ihr Sprint Express ist eine hochinteressante Variation der beliebten Express-Struktur. Hierbei haben Anleger nach der ersten Beobachtungsperiode erstmals täglich die Chance auf die typische vorzeitige Rückzahlung. Am Ende schützt ein mächtiger Puffer von 50 Prozent.
Die beiden bedeutendsten Erweiterungen in der am Markt erhältlichen Indexpalette kommen hingegen von der HVB: Mit den neuen „ex banks“ und „ex-financials“-Indizes der Stoxx-Familie können Anleger die kriselnden Finanzwerte bei ihren Aktieninvestments in Europa gezielt ausklammern. Und bei den „Forcasted Dividend“-Indizes basiert die Titelauswahl auf erwarteten und nicht auf historischen Daten. Zudem wird die Bank auch für die neue Plattform für maßgeschneiderte Zertifikate gewürdigt – nicht neu, aber erstmals beschreitet ein Haus mit breiter Filialabdeckung diesen bemerkenswerten Weg.